Nutzung der Natur

Nutzung der Natur

Die Nutzung der natürlichen Ressourcen war für die Menschheit zu allen Zeiten selbstverständlich. Die Geschichte der Zivilisation ist auch die Geschichte der Ausbeutung
 >  von Pflanzen (Sammeln von Früchten, Holzeinschlag, Ackerbau)
 >  von Tieren (Jagd, Fischfang, Tierzucht, Nutzviehhaltung)
 >  von Bodenschätzen (Steine, Kies, Sand, Ton, Erz, Kohle)
 >  von Wasser und Luft.

Manchmal wurde die Ausbeutung der Naturschätze zu weit getrieben. Dann nahm die Umwelt großen Schaden. Raubbau an der Natur hat schon vor 2000 Jahren im Mittelmeerraum dazu geführt, dass es dort in manchen Gegenden kaum noch Wälder gab.  Alles Holz wurde der Natur entnommen; es wurde zum Bau von Häusern, zum Schiffsbau und als Brennmaterial genutzt. Regen schwemmte dann die Humusschicht der ehemaligen Wälder weg und machte die ungeschützten Böden kahl und unfruchtbar. Die Auswirkungen sind noch heute spürbar. 

Aber nicht alles ist dem römischen Raubbau anzulasten. In der Antike war Italien für seine prächtigen Wälder bekannt. Die karge Mittelmeerlandschaft, die wir heute kennen, entstand erst später. Die spanischen Wälder mussten größtenteils den Interessen der mittelalterlichen und neuzeitlichen Schafzüchter weichen. Die Versteppung der östlichen und südlichen Mittelmeerländer war in erster Linie das Werk der Türken und Araber, und weite Teile des italienischen Waldes fielen tatsächlich dem Flottenbau zum Opfer – allerdings für englische und französische Schiffe im 18. und 19. Jahrhundert.

Auch rücksichtsloser Bergbau kann Landschaften auf Jahrhunderte hin zerstören oder vergiften.

Bewaldung zur Römerzeit
zusammenhängende Waldgebiete .. ..
Bewaldung heute
.. .. in Nordrhein-Westfalen

Am Ende der letzten Eiszeit vor rund 10000 Jahren gab das Eis große Flächen frei, die zunächst völlig kahl waren. Unter dem Festlandeis hatten sich, vom periodischen Vordringen und Zurückziehen der Gletscher verursacht, große Mengen Sand, Kies und Schotter angesammelt. Nur langsam konnte sich eine natürliche Vegetation bilden. Zuerst war es eine Steppenlandschaft, später entstanden Wälder.

Vor 5000 bis vor etwa 1300 Jahren waren West- und Mitteleuropa, darin auch das Niederrhein-Gebiet ebenso wie die Eifel, dicht bewaldet. Entsprechend unwegsam war es und deshalb nur sehr dünn besiedelt. Vor 200 Jahren aber waren dieselben Landschaften durch Jahrhunderte währende systematische Rodung, Besiedelung und übermäßigen Holzeinschlag weitgehend entwaldet.

Die Entwaldung geschah nicht gleichmäßig über die Jahrhunderte hinweg. 
Zwei Drittel des damaligen Waldbestandes fielen zwei großen Abholzungsperioden im Mittelalter zum Opfer:
In den Jahren 500 bis 800 rodeten die Menschen vor allem das bewaldete Land nahe ihrer Siedlungen entlang der Ränder des damaligen Urwaldes, um die Landwirtschaft voranzutreiben.
In der zweiten großen Rodungsperiode von 1.100 bis 1.300 wurde der Landausbau erweitert, der Urwald erschlossen.

Zum Ende des Mittelalters waren die Waldgebiete ähnlich verteilt, wie sie es heute sind – der Waldbestand wurde jedoch durch Rodung weiter verringert.
Im 17. Jahrhundert erholte sich der Wald vorübergehend, weil sein „Feind“, der Mensch, sich während des 30-jährigen Krieges selbst so stark geschwächt hatte, dass er dem Wald weniger Schaden zufügen konnte.

Aufgrund der Holzknappheit im 18. Jahrhundert wurden weniger Wälder gerodet, man begann Holz wirtschaftlicher zu nutzen und verkehrsgünstige Waldungen zu erschließen – Flößer erlebten ihre Hoch-Zeit. Die Agrarkrise in der Mitte des 19. Jahrhunderts war für den Wald positiv: Aufgrund gesunkener Preise für Getreide, Kartoffeln und Flachs rechnete es sich nicht mehr, Wald in Ackerland umzuwandeln.

Die Tranchotkarte von 1801 ff ( → Territorium) verzeichnet in Gebieten, die heute wieder Wald sind, nur Heide, Buschland oder Niederwald, beispielsweise im Beeckerwald oder im Klinkumer Busch. 

Damals war Westeuropa so gut wie entwaldet, weil Holz neben der Verwendung zum Häuserbau (Fachwerkhäuser) vor allem für Heizzwecke verfeuert wurde. Zur Rettung der Wälder trug auch die zunehmende Erschließung und Verwendung von Kohle bei.

Seit ungefähr 1820 ist unter preußischer Regentschaft mit einer planvollen Wiederaufforstung begonnen worden. Auch wurde kein Wald mehr zur Gewinnung neuer Ackerflächen gerodet. Heute sind die Waldflächen deutlich größer als vor 200 Jahren. 

Bewaldung Europas
Mehr Details zur Geschichte des Waldes gibt es hier:
>   www.sdw.de/waldwissen/oekosystem-wald/geschichte-des-waldes/index.html   (gesehen am 23.11.2018)
>   www.zeit.de/wissen/umwelt/2011-11/entwicklung-waldbestaende-europa/komplettansicht   (gesehen am 24.11.2018)

 


Ein Problem unserer Zeit ist die immer weiter um sich greifende Versiegelung der Landschaft. Die Besiedelung nimmt immer größere Flächen ein. Die Natur wird zurückgedrängt. Die Zahl von Pflanzen und Wildtieren nimmt dementsprechend ab. Die Artenvielfalt wird zur Artenarmut, immer mehr Arten sterben aus. Der Klimawandel zu immer höheren Durchschnittstemperaturen vergrößert das Problem und wirkt global. 

Das Bundesamt für Naturschutz veröffentlicht „Rote Listen“ zur Biodiversität. Laut der Roten Liste der gefährdeten Tiere in Deutschland gelten im Vergleich zu früheren Bestandslisten mehr als 500 Tierarten als ausgestorben oder verschollen, und über 5700 Arten sind in ihrem heutigen Bestand gefährdet. In der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen und Pilze in Deutschland werden knapp 4000 Arten als gefährdet eingestuft; etwa 500 Arten konnten in ihrem ehemaligen Verbreitungsgebiet nicht mehr gefunden werden.

Artenschwund

Hauptgrund für das Artensterben in Deutschland ist der andauernde Wandel der Landbewirtschaftung. Die Nutzung der Flächen wird immer intensiver und beschränkt sich auf einige wenige Pflanzen- und Tierarten.

Die Nutzung und Ausbeutung der natürlichen Ressourcen gibt den Menschen die Lebensgrundlage. Mit Erfindergeist und dem Bestreben, die Wirtschaftlichkeit und den Gewinn zu steigern, entstanden viele technische Errungenschaften. 
Details können hier nur in einzelnen Aspekten angedeutet werden.
    (UD) 


Bodennutzung 

Ackerbau benötigt halbwegs ebene Flächen. Zunehmende Mechanisierung und Technisierung erfordert immer größere zusammenhängende Ackerflächen. Ackerflächen kann man im wesentlichen durch Rodung von Wald gewinnen. Das früher dicht bewaldete Niederrheingebiet ist im Verlauf der letzten 2000 Jahre durch menschliche Tätigkeit weitgehend entwaldet und in Ackerland umgewandelt worden, so auch in Wegberg und Beeck. 

    (UD)     Weitere Informationen:
        → Heidekamp
      → Freiheider Straße
      → Im Kieroth

      → Bauernhöfe

BergbauBodenschätze gibt es im Niederrheingebiet relativ wenig. Erwähnenswert sind die Vorkommen von Braunkohle, Steinkohle und Salz, und natürlich Sand, Kies und Ton.
In Wegberg und Beeck wurden in der Vergangenheit lediglich Sand, Kies, Lehm und Ton für Bauzwecke gewonnen.

Die Braunkohleschichten sind hier relativ dünn und liegen so tief, dass sich ein Abbau nicht lohnt. Kohlenflöz-Erkundungsbohrungen sind in der Mitte des 20. Jh. durchgeführt worden.

Schachtbohrungen Sophia-Jacoba

Die Steinkohleschichten ganz im Westen sind die nördliche Fortsetzung des Aachener Steinkohle-Reviers. Sie sind prospektiert worden, wurden aber nördlich von Wassenberg, also im Wegberger und Niederkrüchten-Brüggener Raum, nie in Abbau genommen.

Kohlefelder Sophia-Jacoba

 

Ausbeutbare Steinkohlevorkommen gibt es im Bereich Wassenberg/Hückelhoven und weiter südlich im Aachener Steinkohle-Revier.

Die letzte aktive Zeche war Sophia Jacoba in Hückelhoven. Dort wurde wertvolle Anthrazit-Kohle gefördert, die wegen ihres hohen Brennwertes und geringer Rauchentwicklung geschätzt war.

Kohlevorkommen

Im Jahr 1997 ist der Bergbau in Sophia Jacoba eingestellt worden. In Hückelhoven wird ein Besucherbergwerk („Schacht 3“) als Museum gepflegt.
siehe auch:  
   >   www.industriedenkmal-stiftung.de/denkmale/zeche-sophia-jacoba/
   >   www.hueckelhoven.de/einrichtungen/besucherbergwerk-schacht-3/

Die Bodenqualität der oberen Bodenschichten ist unterschiedlich:
– nördlich des Beeckbachs (Beeckerheide/Beeckerwald) gibt es überwiegend sandige Böden („Sandlöss“),
– südlich des Beeckbachs (Moorshoven/Holtum/Uevekoven) enthalten die Böden viel Löss („Lösslehm“).
Die nachfolgende Karte zeigt die Grenze der Bodenarten:

Bodenarten bei Wegberg

Löss ist ein homogenes, ungeschichtetes, hellgelblich-graues Sediment, das vorwiegend aus Schluff besteht. Schluff ist ein Gemisch aus feinkörnigen Bestandteilen (Quarzsand, Feldspat, Glimmer und Kalk). Wenn dieses Gemenge lange Zeit der Witterung ausgesetzt ist, entsteht daraus Lehm.

Löss wurde in der Eiszeit überwiegend als Staub vom Wind abgelagert und hat sich dann verfestigt. Dabei sind mancherorts sehr dicke Löss-Schichten entstanden, bei Erkelenz sind es 23 Meter. Lössboden ist fruchtbar, also gutes Ackerland.
Sand und Kies sind ebenfalls in der Eiszeit durch Gletscher und Flüsse abgelagert worden.

Ton entsteht in Bodensenken, wenn Bäche mit geringer Fließgeschwindigkeit über lange Zeit sehr feinkörniges Schwemmgut ablagern. Als Tonpartikel gelten in den Geowissenschaften Partikel < 2 µm.
Bei höherem Wassergehalt ist Ton plastisch, also formbar. Beim Trocknen oder Brennen wird Ton spröde, das heißt, er bricht bei Belastung. Gebrannter Ton wird als Keramik bezeichnet. Keramik ist aufgrund mineralogisch-textureller Umwandlungen bedeutend belastbarer als getrockneter Ton. Nur ungebrannter Ton ist quellfähig, das heißt, sein Volumen nimmt mit steigendem Wassergehalt zu und nimmt mit sinkendem Wassergehalt ab.
Quelle für Löss:   https://de.wikipedia.org/wiki/Löss  (am 21.1.2019)    
Quelle für Ton:   
https://de.wikipedia.org/wiki/Ton_(Bodenart)   (am 21.1.2019)

Die Schichtung des Wegberger Bodens lässt sich an den Bodenaufschlüssen am Rand von Ziegelei- und Kiesgruben gut erkennen:
Bodenschichtung in Wegberg

 

In der Ziegeleigrube Keller am Grenzlandring nordöstlich der Straße Uevekoven – Wegberg wurde  1960 wissenschaftlich diese Bodenschichtung festgestellt:

Schicht-Tiefe Beschreibung
     0 –    20 cm  humoser feinsandiger Lehm, dunkelbraun (Lößlehm)
  20 –    60 cm feinsandiger Lehm, braun
  60 –  125 cm feinsandiger Lehm, kräftigbraun
 125 –  145 cm lehmiger Sand, kräftigbraun, mit Tonanreicherungen, rötlichbraun
 145 – 235 cm feinsandiger Lehm, rötlichgelb und fahlbraun gefleckt und gestreift
235 – 260 cm feinsandiger Lehm, stärker gefleckt
260 – 263 cm fettiges, humoses Bodenmaterial, sehr dunkelbraun
263 – 350 cm feinsandiger Lehm, lichtgrau, mit wenigen rostbraunen Röhren
350 – 400 cm feinsandiger Lehm, ziemlich dicht, lichtgrau
400 – 420 cm kiesiger Sand, lichtgrau

Quelle:   Paas, Wilhelm, Rezente und fossile Böden auf niederrheinischen Terrassen und deren Deckschichten, in: Eiszeitalter und Gegenwart Band 12, S. 210-211, Öhringen/Württ. 1961

Bei einer Ausschwemm-Bohrung in Beeckerheide zeigten sich gut erkennbar die Bodenschichten:

Bodenprobe 4 m

.

Bodenprobe 10 m

Der etwas weiter entfernte Braunkohle-Abbau südlich und westlich von hier (bei Erkelenz) hat Auswirkungen bis Wegberg und Beeck. Er verursacht Absenkung des Grundwasserspiegels, Versiegen von Bächen, Austrocknen von Feuchtgebieten und Gebäuderisse durch Bodensenkung.
Damit Äcker, Wälder, Bäche und Flüsse nicht völlig austrocknen, speist das Braunkohleunternehmen an vielen Stellen auch im Beecker Bereich Sümpfungswasser in die oberen Bodenschichten ein. (Sümpfungswasser ist Grundwasser, das im Randbereich der Braunkohle-Abbaugrube abgepumpt wird, damit diese nicht voll Wasser läuft.)

Ab Mitte unseres 21. Jahrhunderts werden sich die Verhältnisse umkehren. Mit der Einstellung des Braunkohlebergbaus (nach Plan um das Jahr 2030) sollen die Abbaugruben teils zugeschüttet, teils mit Wasser gefüllt werden. Dabei soll ein großer See entstehen.
Die jetzigen Grundwasserausgleichsmaßnahmen werden irgendwann eingestellt. Dann wird der Grundwasserspiegel rund um die ehemaligen Abbaugebiete wieder steigen, und es wird Gebäudeschäden durch Bodenanhebung (Quellung) geben.

  (UD)     Dazu siehe auch:
      → An der Kull
         www.rwe.com/web/cms/de/60060/rwe-power-ag/energietraeger/braunkohle/bergschaeden/
         www.bund-nrw.de/themen/braunkohle/hintergruende-und-publikationen/verheizte-heimat/bergschaeden-durch-braunkohle/

    


Luftnutzung

Über viele Jahrhunderte hinweg wurde die Windenergie in Form von Windmühlen genutzt. Vermutlich gab es bereits in der Antike im Mittelmeerraum frühe Formen von Windmühlen. In Mitteleuropa verbreitete sich die Windmühlentechnik erst seit dem 16. Jahrhundert von den Niederlanden aus (Holländermühle).
Die wesentlichen Anwendungen waren
 – Zerkleinern (Mahlen von Korn)
 – Schlagen/Pressen (Schmieden, Gewinnen von Pflanzenöl)
 – Sägen (von Holz).

Der Ort Beeck liegt im Tal des Beeckbachs, und der Beecker Wald nordwestlich des Ortes hält den Wind aus der vorherrschenden Windrichtung ab. Deshalb gab es hier keine Windmühlen.
Aber schon in der näheren Umgebung existierten mehrere Windmühlen, z.B. die Holtumer Mühle zwischen Holtum und Felderhof, oder die Schriefersmühle zwischen Kipshoven und Merreter. Dort kann der Wind über die Felder frei seine Kraft entfalten.

Ortsnamen deuten die frühere Bedeutung der Mühlen an: Myhl, Altmyhl, Millich, Melick, Mülhausen etc..
Auch Personennamen leiten sich davon ab: Müller, Möller, Meulen, Mühlen, Holtmüller, Holzschneider, Lohmüller, Oellers, Oelschläger, Olligs, usw.

WindräderDie Windnutzung unserer Zeit gilt der Produktion von elektrischem Strom mit großen, bis zu 250 Meter hohen Windrädern. Um Belästigungen durch Geräusche und Schattenwurf gering zu halten, müssen Windräder Abstand zu Siedlungen einhalten. Wie viel Abstand nötig ist, wird politisch kontrovers diskutiert.

Mit elektrisch betriebenen Luft-Wärmepumpen können gut gedämmte Neubauhäuser energiesparsam beheizt und mit warmem Wasser versorgt werden. Mit dieser Technik wird durch die Energie des eingesetzten Stroms die drei- bis fünffache Menge an Wärmeenergie für das Haus erzeugt.

    (UD)      Weitere Informationen:
      → Mühlen-Standorte
       → Holtum
         www.schriefersmuehle.de
         https://de.wikipedia.org/wiki/Schriefersm%C3%BChle_(M%C3%B6nchengladbach)
         https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/landesregierung-beschliesst-windkraft-erlass-100.html
   


Gewässernutzung

Wassermühlen werden schon seit 2500 Jahren genutzt.  Aus der Antike ist die Wassermühlen-Technik für Griechenland, Ägypten, Mesopotamien, Persien und China überliefert. Mühlen wurden damals vor allem für Wasserförderung, zum Sägen von Steinen (Marmorblöcke) und Holz sowie zum Mahlen von Getreide verwendet.

Wegberg bezeichnet sich gerne und mit Recht als Mühlenstadt. Die Bäche der Stadt gestatteten die Nutzung der Wasserkraft in diversen Wassermühlen.
Hauptanwendungen waren das Mahlen von Getreide, das Schlagen von Öl und das Sägen von Holz.
Weil die Wasserführung jahreszeitlich und witterungsbedingt stark schwankte, und um größere Fallhöhen des Wassers auf das Mühlrad zu bewirken, staute man das Wasser vor den Wassermühlen in Mühlenteichen auf. Schrofmühle

Bei der Vielzahl der Mühlen an den hiesigen Bächen konkurrierten die Müller um die knappen Wasser-Ressourcen. Zwar hatte die → Obrigkeit durch den Mühlenzwang für die Bauern und die Vergabe von Staurechten für die Müller das Problem zu regeln versucht. Dennoch gab es heftige Konflikte unter den Müllern, denn einige von ihnen erhöhten einfach bei Nacht und Nebel ihre Teichdämme. Dadurch stauten sie mehr vom knappen Wasser auf. Die bachabwärts ansässigen Müller schauten buchstäblich „in die Röhre“, denn bei ihnen kam erheblich weniger Wasser an. 

Im gesamten Tal der Schwalm gab es früher einmal 40 Mühlen. Im Stadtgebiet von Wegberg standen mehr als 20 Wassermühlen und zwei Windmühlen. Bis heute sind 14 Mühlenhäuser erhalten, bei neun davon ist das Mühlrad noch zu sehen.
     (UD)      

Eine Übersicht über die Mühlen in Beeck und Wegberg gibt es hier:
      → Mühlen-Standorte

Weitere Informationen:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Mühlen_an_der_Schwalm
      → Am Bachmannsgraben
      → Oelschlägerstraße
      → Ophover Weg
      → Busch

Details über den Beeckbach (Quelle, Begradigung und Hochwassergefahr) sind bei der  → Beeckbachstraße vermerkt.


Wasser war auch für Gewerbe und Industrie unverzichtbar. Es wurde als Hilfsstoff und Produktionsmittel gebraucht. 
In Dampfmaschinen war die Wassernutzung umweltneutral: das Wasser wurde zwar der Natur entnommen, kam aber nach der Nutzung in Form von Wasserdampf in die Natur zurück.
Schädlicher war die Wassernutzung bei der Textilfärbung und in der Gerberei. Dabei blieb am Ende des Produktionsprozesses stark verunreinigtes Wasser übrig. Bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts ließ man solche Abwässer unbehandelt einfach in Erdgruben versickern oder leitete sie in den nächsten Bach. 

    (UD)       Weitere Informationen:

Details über Wasser und Abwasser sind bei  → Infrastruktur zu finden.

Details zu Gerbereien in Beeck und Wegberg gibt es hier:  → Gerberei

Details zu Ziegeleien in Beeck und Wegberg gibt es hier:  Ziegelei

Informationen zur Landwirtschaft gibt es hier:  Ackerei

Informationen zu Besen- und BürstenbindernBesenbindererei

Informationen zu Köhlereien gibt es hier:  Köhlerei

Über weitere Handwerksberufe berichtet:   Handwerk


 

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