Ophover Weg

Der Ophover Weg erinnert an einen früheres Bauerngehöft, das mit der Ophover Mühle bis 1734 eine Einheit gebildet hatte (siehe auchZum Ottenhof).

Karte Orthes Hof 1810

Gehöft und Mühle sind schon im Mittelalter dort ansässig gewesen (erste urkundliche Erwähnung 1397). Im Jahr 1734 wurde die Ophover Mühle als selbstständiges Lehen aus dem Orthshof-Gesamtlehen herausgelöst.
Der Mühlenteich wird vom Beeckbach gespeist und erfüllt heute neben der dekorativen Mühlradspeisung vor allem die Funktion eines Hochwasser-Rückhaltebeckens zum Schutz der Wegberger Innenstadt.

Ophover MotteIm Mittelalter war direkt neben dem Mühlenteich eine von Wassergräben umgebene Motte (erste schriftliche Erwähnung: 1326) angelegt, deren Reste heute noch als Hügel gut zu sehen sind.
[zu Motten siehe auch bei  → Haus Beeck, → Neuhofstraße und → Gripekoven]
Ophover MühleDas bäuerliche Gehöft als solches existiert nicht mehr, wohl aber die Ophover Mühle, die heute als Restaurant mit Biergarten betrieben wird. Der Mühlenbau stammt aus dem Jahr 1857, andere Gebäudeteile aus dem 17. Jahrhundert. 1957 hat die Mühle den Mahlbetrieb eingestellt.

Schon früher gehörte die Ophover Mühle, weil links des Beeckbaches gelegen, zum Wegberger Gebiet, nie zu Beeck. Dennoch wurde sie – über Landesgrenzen hinweg – auch von Beecker Bauern aufgesucht um Korn oder Ölfrüchte mahlen zu lassen, denn es gab den Mühlenzwang: für die Mühlen waren von der Obrigkeit feste Einzugsbereiche festgelegt, ähnlich wie bei Schulbezirken oder dem Bezirks-Schornsteinfeger. Nur in diesen Mühlen durften die Bauern des Mühlenbezirks ihre Erntefrüchte mahlen lassen. Das ersparte den Müllern Konkurrenzkämpfe, garantierte ihnen verlässliche Einnahmen und dem adligen Landbesitzer entsprechende Abgaben des Müllers (heute würde man Steuereinnahmen oder Lizenzgebühren sagen). Natürlich wurde so auch die Loyalität des Müllers zum Grundherrn gefördert. 

[zu den Grenzen siehe auch bei → Heidekamp und Spanische Kall]
[zu anderen Mühlen siehe auch bei → Busch und → Holtum]
Eine vollständige Mühlen-Übersicht ist bei Mühlen-Standorte zu finden.

   (UD)   unter Verwendung von:  
>  http://maiss-mueller.de/muehleninderumgebung/wassermuehlen/hs-wegberg/index.html 
>  http://www.maiss-mueller.de/schloesserheinsberg/schloesserheinsbergwegberg/index.html 
>  http://www.norbert-kindler.de/index.php?doc=muehle.htm 

   Ausführlicheres zur Ophover Mühle bei:
>  Schmitz, Dietmar, Beitrag zur Chronik für den Ortsteil Freiheid, erschienen als Berker Hefte Nr.1,
     zitiert nach   
http://d-schmitz.homepage.t-online.de/Freiheid.htm   (am 14.4.2016)
>  Schmitz, Dietmar, Die Junker von Ophoven,  in:  Heimatkalender des Kreises Heinsberg 2010, S. 62-66
>  Schmitz, Dietmar, Die Ophover Mühle,  in:  Heimatkalender des Kreises Heinsberg 2012, S. 30-36

   ausführliche Erläuterungen zu Motten bei:
>  https://de.wikipedia.org/wiki/Motte_(Burg)

 

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