Zum Ottenhof

Der Straßenname Zum Ottenhof erinnert an einen früheren Gutshof, der schon lange nicht mehr existiert.

Orthes Hof 1810
Tranchot-Karte von 1801 ff

Der Hof ist in alten Karten als  Orthes Hof (auch Orthenhof) eingezeichnet. Er war nahe der Ophover Mühle östlich der dortigen Motte angesiedelt, also in Großgerichhausen auf dem alten „geldrischen“ Wegberger Gebiet. Der Orthenhof existierte schon im Mittelalter und nutzte die Motte als Rückzugsraum in kriegerischen Zeiten. Der Hof gehörte einem Gutsherrn namens Orth und war ursprünglich zusammen mit der  Ophover Mühle ein geldrisches Gesamtlehen.
Der Orthenhof hatte U-Form und war von Wassergräben umgeben, die der Beeckbach mit Wasser versorgte. Wegen hoher Schulden der Gutsherrenfamilie Orth musste im Jahr 1734 die Ophover Mühle aus dem Orthshof-Gesamtlehen herausgelöst werden. Fortan war die Mühle ein eigenständiges Lehen.
Im Jahr 1890 ist der Orthenhof vollkommen abgebrannt und wurde aufgegeben. 

Ferrariskarte Orthenhof
Karte von 1777
Karte Ophover Mühle und Orthshof 1826
Flurkarte von 1826
Karte Orthenhof 1840
Preußische Uraufnahme 1840

Nach dieser Zeit wird der Orthenhof in schriftlichen Aufzeichnungen oder Dokomenten nicht mehr erwähnt. Er muss im wesentlichen aus Holz gebaut gewesen sein, deshalb sind nach dem Brand keine Relikte übrig geblieben. 

In der aktuellen Bodenrelief-Karte ist neben der sehr klar erkennbaren Motte die Hofanlage mit den Gräben nur noch erahnbar: 

Bodenrelief Ophoven

Im Umgangs-Sprachgebrauch wurde der Name des Hofs zu Ottenhof verschliffen.
Heute ist das Areal von Wald und Gebüsch überwuchert. Von der Lage des Hofgebäudes ist vor Ort nichts mehr zu sehen. Lediglich die Wassergräben sind noch zu erkennen, wenn man weiß, dass sie dort einmal waren.
Orthenhof

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(UD)

 

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