Fahrzeuge

Infrastruktur (9)

Fahrzeuge

PersonenfuhrwerkFrüher wurden Personen und Lasten durch Fuhrwerke transportiert. Ein Fuhrwerk für Personen nannte man gewöhnlich Kutsche.

Fuhrwerke wurden von Zugtieren gezogen. Pferde eigneten sich am besten als Zugtiere. Für schwere Lasten und auf morastigen Böden waren Ochsen besser Erntefuhrwerkgeeignet.
Für kleinere Lasten konnte man auch Esel vor den Karren spannen, aber Esel können recht eigenwillig sein.

Für die aufkommende Industrialisierung war der Transport mit Fuhrwerken aber zu langsam und zu personalaufwendig. Deshalb experimentierte man schon im 18. und intensiver im 19. Jahrhundert mit verschiedenen Techniken, um von Zugtieren unabhängige Fortbewegung möglich zu machen. Vor allem die Dampfkraft wurde erprobt, die sich beim Betrieb der Eisenbahnen bewährt hatte. Es wurden in Einzel-Exemplaren verschiedene Dampfkraftwagen und Dampfomnibusse gebaut. 

1865 präsentierten auf der „internationalen landwirthschaftlichen Ausstellung“ in Köln drei Firmen „Straßen-Locomotiven oder Automobile. […] Diese Kolosse gehorchen dem Steuer, wie der leichteste Kinderwagen seiner Deichsel; sie beschreiben die engsten Curven, überwinden alle gewöhnlichen Steigungen und schleppen eine Last bis zu 1000 Centner hinter sich her mit überwältigender Energie. […] Leider können die Pferde den Anblick nicht ertragen und werden leicht scheu; ein Uebelstand, welcher der Verwendung der Automobile auf gewöhnlichen Landstraßen sehr hinderlich im Wege steht.“
Quelle:  Kölnische Zeitung vom 8. Juni 1865

Ab 1881 gab es schon erste Elektroautos. 

Motorwagen von Carl BenzDer deutsche Ingenieur Carl Benz entwickelte das erste Automobil mit Verbrennungsmotor: den so genannten „Benz-Patentwagen“, den er 1886 zum Patent als „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ anmeldete. Der Benz-Wagen war maximal 16 km/h schnell und hatte drei Räder. 

Diese Technik setzte sich in Gestalt vierrädriger Fahrzeuge durch. Im Verlauf der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lösten Kraftfahrzeuge mit Benzin- und Dieselmotor die von Zugtieren gezogenen Fuhrwerke in fast allen Bereichen ab. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts machte die Autoindustrie in Kombination mit der Erdölindustrie große Produktivitäts-Fortschritte. Die Autos verdrängten mehr und mehr den Eisenbahnverkehr.

Nach 1900 nahm die Zahl der Kraftfahrzeuge so rasant zu, dass die Vergabe von Zulassungsnummern notwendig wurde. So konnte man die Fahrzeuge leichter unterscheiden. Das war im Fall von Panne, Unfall, Schadensverursachung, Verkehrsregelverstoß und für Besteuerung und Haftungsversicherung unabdingbar. 

Die Vergabe von Kfz-Kennzeichen in Deutschland nach einheitlichen Regeln begann 1906. Seitdem wurden im Zuge politischer Veränderungen mehrere Systeme von Kfz-Kennzeichen verwendet. 1956 wurde das heute gebräuchliche System eingeführt.
In der DDR gab es von 1953 bis 1990 DDR ein eigenes Kennzeichensystem. 

D-SchildSeit 1909 galt: wer mit einem Kraftfahrzeug ins Ausland fahren wollte, musste zusätzlich zum nationalen Nummernschild ein Nationalitätskennzeichen montieren. Das war anfangs ein separates ovales Blechschild, das meist am hinteren Stoßstangenträger festgeschraubt wurde. In den 1960er Jahren wurden statt des aufwendigen Blechschildes Kunststoff-Aufkleber erlaubt, die an der Fahrzeugrückseite aufzukleben waren. Diese Neuerung beruhte nicht nur auf Kostengründen, es gab auch immer weniger Autos mit Stoßstangen. Ab 1990 wurde in Europa das Landeskennzeichen in das Nummernschild integriert. Es stand fortan in einem blauen Streifen am linken Kennzeichenrand.

Wegberg hatte von 1906 bis 1956 das für dieAuto ca. 1907
Rheinprovinz festgelegte Kfz-Kennzeichen IZ. Dem folgte eine bis zu sechsstelligen Zahl.
Die I (römisches Zahlensystem) stand für Preußen, das Z für die Rheinprovinz. Im Foto rechts ist ein solches Nummernschild aus der Anfangszeit der Autokennzeichen zu sehen.

Nach dem zweiten Weltkrieg legten die Besatzungsmächte für ihr Territorium jeweils eigene Nummerierungen fest. Autokennzeichen 1950
Wegberg gehörte zur britischen Besatzungszone und erhielt wie die ganze hiesige Region die Buchstabenkombination BR, der zwei Zahlengruppen folgten. Das B stand für Britische Zone, das R für Rheinland.

Autokennzeichen 19901956 wurde das heute noch übliche Kennzeichensystem eingeführt. Es besteht aus einer Bezeichnung von bis zu drei Buchstaben für jeden Zulassungsbezirk (Kreis oder Stadt), der eine weitere Buchstabengruppe von ein oder zwei Buchstaben sowie eine bis zu vierstellige Zahl folgen.
Autokennzeichen 2020Wegberg gehörte 1956 zum Kreis Erkelenz, der mit den Buchstaben ERK gekennzeichnet wurde. Nach der Gemeindeneuordnung der 1970er Jahre gehörte Wegberg zum Kreis Heinsberg mit den Kennbuchstaben HS.
Dieses System ist ist 2012 liberalisiert worden, seitdem können Kraftfahrzeuge im Kreis Heinsberg mit den Buchstabengruppen HS, ERK oder GK zugelassen werden.

Details zu historischen politischen Veränderungen in Deutschland:   Territorium

 

 (UD)    unter Verwendung von   https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_deutschen_Kfz-Kennzeichen_(historisch)   (am 28.1.2024)


 

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