Besenbinderei

Besenbinderei

Dieses Handwerk wurde meist für den eigenen Bedarf oder als Nebenerwerb in den Wintermonaten betrieben, wenn die Landwirtschaft weitgehend ruhte. Wer davon leben wollte, musste im Winter reichlich produzieren und im Sommer als Hausierer seine Ware zum Verkauf bringen.

Reisigbesen
Grasstrohbesen
Schuhbürste

Die Produktpalette reichte vom großen Straßenbesen über Stubenbesen, Schrubber, Handfeger, allerlei Arten von Bürsten bis zu Quasten und Pinseln. 

Das allen gemeinsame Konstruktionsprinzip war ein Borstenhalter aus Holz.
An oder in diesem wurden Haare, Borsten, Naturfasern oder Zweige (Ruten, Reisig) befestigt.
Dazu kam bei Bürsten und Pinseln meist ein Stiel oder Griff als „Anfasser“.

Für grobe Anwendungen verwendete man harte Borsten vom Schwein oder Zweige oder Wurzeln.

Für feinere Arbeiten, z.B. Malerpinsel, Rasierpinsel, Staubpinsel oder Schminkpinsel, waren Tierhaare besser geeignet (Pferdehaar, Ziegenhaar, Dachshaar, Kaninchenhaar). 

Es ist überliefert, dass in hiesiger Gegend harte Bürsten aus den Wurzeln wilder Gräser gefertigt wurden.

Als Gras eignete sich das in den Wegberger Wäldern wachsende „Schmielengras“. Oberirdisch hat es lange stabile Halme, unterirdisch verzweigte Wurzeln, die durch Trocknen sehr hart und stabil werden. 

Schmielengras im Wald
Wurzelwerk des Schmielengrases

 

 

        

 

 

 

 

 

Die Korbflechterei ist ein der Besenbinderei verwandtes Handwerk. Ein Korbflechter fertigt aus langen geraden Zweigen der Korbweide (Kopfweide) Körbe verschiedenster Art und Größe: Wäschekörbe, Erntekörbe, Lagerkörbe, Obstkörbe, Korbtruhen mit Deckel usw. 
Über Korbmacherei kann man sich beim Hilfarther Korbmachermuseum genauer informieren:
www.rurtal-korbmacher.de

Ein weiteres ähnliches Heimarbeits-Handwerk ist das Herstellen von Strohhüten. Dazu kann z.B. Weizenstroh oder Schilf verwendet werden.
Die Blätter oder geplättete Halme werden miteinander verflochten. Die runde oder zylindrische Hohlform für den Kopf kann außer durch kunstvolles direktes Flechten auch durch Pressen in eine Form erzeugt werden.

 

(UD)   

         


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