Telefon


Infrastruktur (6)

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Telefon 1895

Nach der grundlegenden Erfindung des Telefonapparats 1861 durch Philipp Reis kamen mit Hilfe eines Kohlemikrofon-Patents von Alva Edison nach 1878 praxistaugliche Geräte auf den Markt.
Ab 1881 gab es einzelne isolierte Ortsnetze in großen Städten, ab 1883 wurden auch Leitungen von Stadt zu Stadt verlegt.
Ab 1900 wurden erste internationale Gespräche zwischen Deutschland und Frankreich möglich. In der Folge entstanden immer mehr Ortsnetze und Fernleitungen. Alle Anrufe mussten bis in die erste Hälfte der 1930er Jahre über eine Vermittlungsstelle verbunden werden. Dort saß das „Fräulein vom Amt“ und stöpselte das Kabel in die richtige Buchse einer großen Steckertafel, um die Sprechverbindung herzustellen. Später wurden durch die Relaistechnik Selbstwählverbindungen möglich. Die Vorwahlnummer von Wegberg einschließlich Beeck war und ist immer noch 02434. Aus historischen Gründen der Telefonleitungsverlegung ist allerdings Kipshoven dem Mönchengladbacher Ortsnetz angeschlossen und hat die Vorwahl 02161; Rath-Anhoven ist ins Erkelenzer Ortsnetz integriert und hat die Vorwahl 02431.

Telefon 1950Wie das auf der vorigen Seite  → „Adresse abgebildete Adressbuch-Blatt von 1935 zeigt, hatten noch 1935 nur ganz wenige Bürger einen privaten Telefonanschluss. Die Telefonnummern waren zwei- oder dreistellig.

Um auch Menschen ohne eigenen Telefonanschluss das Telefonieren zu ermöglichen, wurden öffentliche „Fernsprechkabinen“ eingerichtet. Solche Kabinen gab es seit Ende des 19.Telefonzelle 1930 Jahrhunderts in Hotels, Restaurants und in Postämtern.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen öffentliche Telefonzellen auf.
Ab 1934 war für Telefonzellen die Farbe Rot vorgeschrieben.
Ab 1946 wurden die Zellenhäuschen einheitlich gelb.
Um 1970 hatte Telefonzelle 1980fast jedes Dorf eine Telefonzelle. Beeck hatte sogar mehrere. Ein Ortsgespräch kostete 20 Pfennige, egal wie lange man telefonierte. Ferngespräche waren teuer, man musste genug Münzen haben, um den Münzeinwurf immer wieder zu füttern.

Seit den 1970er Jahren konnten sich immer mehr Menschen einen privaten Telefonanschluss leisten. Die Post verlegte mehr Telefonkabel, um den Bedarf zu befriedigen. In den dichter besiedelten Gebieten wurden die Kabel unterirdisch verlegt, nur in dörflichen Außenbezirken blieb die Leitungsführung oberirdisch an „Telegrafenmasten“.

Ab 1980 ersetzten nach und nach Kartentelefone die alten Münzfernsprecher; zum Telefonieren musste man eine Guthabenkarte kaufen (heute würde man das „prepaid“ nennen). Die Wählscheibe wurde durch eine Ziffertasten-Bedienung abgelöst.

Seit den 1990er Jahren sind die Telefonzellen von Post-Gelb auf Telekom-Magenta umgestellt worden. Im Jahr 2020 gab es in Beeck noch zwei öffentliche Telefonzellen, und zwei weitere in Wegberg. Viele Zellenhäuschen wurden aufgegeben oder durch offene Kartentelefon-Stationen in edelstahlgrau-magenta-farbigem Design ersetzt. Damit sind allerdings nicht nur die Telefonzellen, sondern auch die Gesprächsinhalte öffentlich, und der Telefonierer steht ungeschützt in Wind und Wetter.

Seit ungefähr 2010 werden sogar in kleineren Ortsnetzen für neue Anschlüsse siebenstellige Telefonnummern vergeben. Die Technik der Gesprächsübermittlung wird seitdem nach und nach von der analogen Übermittlung (Sprachfrequenz-Übertragung) auf digitale Übermittlung (Internet-IP-System) umgestellt. Das funktioniert noch über die alten Kupferdrähte, aber weit schneller über Glasfaserkabel, die seit etwa 2020 flächendeckend verlegt werden. Die Anzahl der Telefonanschlüsse im „Festnetz“ nimmt aber kaum noch zu, weil das mobile Telefonieren mit Funktelefonen (Handy, Smartphone) immer beliebter wird.

 (UD)


 

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