Adresse

BriefInfrastruktur (5)

Adresse

Früher war im Beecker Land aufgrund der dörflichen Struktur alles übersichtlich. Jeder kannte jeden.

Es gab nur wenige befestigte Straßen.
Straßennamen waren unnötig.
Noch 1935 waren im Adressbuch für Beeck keine Straßennamen, sondern nur Häusernummern  verzeichnet.

Adressbuch
Seite aus dem Adressbuch von 1935; als „Siedlung“ sind die von Haus Beeck in Richtung Wegberg gelegenen Häuser entlang der Prämienstraße bezeichnet. Dieses Garten- und Wiesen-Gelände wurde erst seit den 1930er Jahren bebaut.

Im Alltagsgebrauch wurden Straßen allenfalls nach ihrer Nutzung (Heerstraße, Landstraße) oder nach dem nächsten Ort, zu dem die Straße führt (Ellinghover Weg, Holtumer Straße), benannt. Erst um die Jahrhundertwende 1899/1900 wurden in den Orten unter preußischer Herrschaft die Straßen mit Namen versehen.
Straßennamensschilder gab es überwiegend nicht. Traditionell (mindestens seit der napoleonischen Ortsverwaltung) waren die Häuser in jedem Dorf einfach durchnummeriert. 

Briefträger gab es früher nicht. Einen Brief zu bekommen war für Durchschnittsbürger sehr selten. Man wurde dann benachrichtigt und musste die Postsendung im nächstgelegenen Postamt bzw. Poststelle abholen.

Briefe wurden meist ohne Bezahlung aufgegeben. Die Beförderungsgebühr („porto„) musste nicht der Absender bezahlen, sondern der Empfänger. Briefmarke von 1875Seltener war die „frei gemachte“ Versendungsart, die als „franco“ bezeichnet wurde [daher stammt die Redewendung „frank und frei]. Verweigerte der Adressat den Empfang, ging die Sendung zurück an den Absender. Briefmarken für im Voraus bezahltes „Porto“ gab es seit 1840 (erste Briefmarke in England). 

HausnummerAls Postadresse genügte beispielsweise:
       Herrn
       Heinrich Dahmen
       Beeck Nr. 10a

 

Die ersten Postleitzahlen wurden in Deutschland 1943 eingeführt. Sie sollten Bearbeitung, Transport und Zustellung der Post erleichtern. Der ganze Bereich Düsseldorf-Köln-Aachen, somit auch Wegberg, erhielt die Leitzahl 22.
Nach dem Krieg wurde der Bereich anhand der Besatzungszonen unterteilt. Wegberg als Teil der britischen Besatzungszone erhielt zunächst die Leitzahl 22a.
Kurz darauf (1946) wurde der große Bereich aufgeteilt in den Bezirk Düsseldorf (Leitzahl 22a) und Köln-Aachen (Leitzahl 22c).
1961 wurden neue vierstellige Postleitzahlen eingeführt, mit 5144 für Wegberg.
1993 kamen die heute noch gültigen fünfstelligen Leitzahlen. Seitdem hat Wegberg die Postleitzahl 41844.
 (UD)


 

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