Der Dorfname hat sich sprachgeschichtlich entwickelt aus
Holzheim ➔ Holtheim ➔ Holthem ➔ Holtum.
Daraus lässt sich schließen, dass dieses Gebiet im frühen Mittelalter bewaldet war: es gab Holz. Der Wald wurde gerodet, es entstand ein Bauernhof als Siedlungskern, später ein ganzes Dorf.
Eine ähnliche Namensentstehungsgeschichte der Endung -um haben die Dörfer Kuckum und Katzem in der Umgebung von Erkelenz wie auch der Wegberger Vorort Klinkum.
(UD)
Es gibt in Holtum die Straßen:
— Feldstraße
— Marienstraße
— Marktstraße
— Zur Elsekämp
— Zur Wasserfuhr
Von Beeck aus führt die → Holtumer Straße nach Holtum.
1930 sah es hier so aus:
Holtum hat eine große Kapelle, die der Marienverehrung gewidmet ist.
Die erste Kapelle wurde 1684 gebaut und war sehr klein. 1757 sowie 1888 wurde sie durch Anbauten ergänzt und erheblich vergrößert.
Sie wird als Loreto-Kapelle (Lauretanische Kapelle) bezeichnet.
Diese Kapelle war und ist regelmäßig Ziel von Wallfahrts-Veranstaltungen und Andachts-Wochen („Holtumer Oktav“).
Im Jahr 1788 wurde durch den damaligen Papst Pius VI. ein „ewiger Ablass“ verliehen: alle Besucher der Wallfahrts-Oktav (2. bis 9. Juli) erhielten diesen Ablass für alle ihre Sünden und Verfehlungen. Bedingung war das Ablegen der Beichte, die Teilnahme an der Kommunion und Beten in der Kapelle. Da der Ablass auf ewig verliehen worden war, gilt er nach Kirchenrecht auch noch in unserer Zeit.
Die ausgestellte Marienfigur hat schwarze Hautfarbe („Schwarze Madonna“), weil sie aus einer Holzart geschnitzt ist, die durch Alterung an der Luft dunkel wird.
Die Holtumer Kapelle war der Pfarre Beeck zugeordnet, so lange diese noch selbstständig war, und seitdem der Pfarre St. Martin in Wegberg.
Direkt neben der Kapelle stand bis in die 1960er Jahre die Holtumer Volksschule (im Bild oben ist die Schule rechts neben der Kapelle erkennbar; siehe auch → Schulen).
(UD) unter Verwendung von:
https://de.wikipedia.org/wiki/Holtum_(Wegberg) (am 6.2.2017)
und https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Madonna (am 14.2.2017)
Holtum zugehörig ist die Holtumer Mühle.
(siehe auch → Mühlen-Standorte)
Diese Windmühle liegt außerhalb des Dorfes Holtum, näher an Felderhof als an Holtum, und hat deshalb auch als Adresse „In Felderhof“.
Die Holtumer Mühle ist in Privatbesitz. Seit einigen Jahren wird sie als Holländer Turmwindmühle aufwändig neu errichtet. Zurzeit (2020) fehlen noch die Flügel. Bis 1911 stand nahe dieser Stelle, aber auf der gegenüber liegenden Straßenseite, eine hölzerne Bockwindmühle. Sie wurde nach Holland verkauft und war in Asenray noch von 1912 bis 1945 in Betrieb.
(UD)
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