Berg wurde im Jahr 966 erstmals schriftlich erwähnt. Die Schreibweise war damals Bergh oder Berck oder Berke.
Im Mittelalter gab es in Berg eine Wasserburg oder Motte. Diese Burg war vermutlich der Herrensitz des Johann von Berck, der wohl Wegberg den → Namen gab. In der Tranchot-Karte sind die Wassergräben der Burg erkennbar (siehe Kartenausschnitt oben).
Heute gibt es nur noch Erdspuren dieser Burg Berck.
Von Mitte des 19. Jh. stammt diese Kurzbeschreibung: „Das Dörfchen Berg bei Reichelrath (= Rickelrath) hatte früher eine starke Burg, deren Trümmer noch vorhanden sind.“
J.H. Kaltenbach, Der Regierungsbezirk Aachen, Aachen 1850, S. 181
Ein Foto des ehemaligen Burg-Areals ist in dieser Quelle abgebildet:
Markus Westphal, Mittelalterliche Burgen, Motten und Erdwerke im Kreis Heinsberg,
in: Heimatkalender des Kreises Heinsberg 2014 (Hg.: Kreis Heinsberg), S. 40-41
In einer Bodenreliefkarte ist der Burghügel mit den Gräben und der Weg in Richtung zum Mühlenbach recht gut erkennbar:
Früher war Berg ein weit ab gelegenes Dorf und nur durch den sog. Berger Kirchweg mit dem Hauptort Beeck verbunden. Dessen altem Verlauf folgen heute die Straßen → Siemensweg, → Industriestraße, → Lindenstraße, Kiefernweg, → Alter Kirchweg.
So sah es in Berg an der zentralen Kreuzung im Jahr 1930 aus:
An dieser Kreuzung in Berg steht eine kleine Kapelle aus dem Jahr 1871. Sie war der Pfarre Beeck zugeordnet, so lange diese noch selbstständig war (bis 2012). Seit 2013 gehört sie zur fusionierten Pfarre St. Martin in Wegberg.
Es gibt in Berg nur eine Straße, die auch so heißt: In Berg.
Etwas außerhalb von Berg gibt es
– die Hospitalstraße, die an der Buschmühle, der Holtmühle und dem 2013 aufgegebenen Zentralhospital der britischen Streitkräfte in Deutschland (JHQ) vorbei führt, und
– den Feltenbergweg, der in Höhe der Wegberger Kläranlage vom Grenzlandring abzweigt. Der Feltenbergweg ist nur teilweise als Straße ausgebaut und verläuft parallel zur Schwalm.
Im Schwalmbruch mitten im Feltenbergweg wurde 1935 ein Jugendheim für die Hitlerjugend errichtet, damals als Baldur-von-Schirach-Haus benannt. Das Haus steht heute noch dort.
Baldur von Schirach war von 1928 bis 1932 Anführer des nationalsozialistischen Studentenbundes. 1931 verfügte Adolf Hitler seine Ernennung zum „Reichsjugendführer“ der Nazi-Partei. 1936 wurde er Staatssekretär und machte die Mitgliedschaft in der Hitlerjugend (HJ) zur Pflicht. Sein Ziel der staatlichen Jugenderziehung war die systematische „Heranbildung des unbewussten Jungen zum bewussten Staatsbürger und Träger der Staatsidee“. 1940 organisierte von Schirach die erweiterte Kinderlandverschickung, mit der etwa 2,5 Millionen Kinder aus den vom Luftkrieg bedrohten Städten in weniger gefährdete Teile des Reiches verbracht wurden. Im Sommer 1940 wurde von Schirach Gauleiter und Reichsstatthalter in Wien und war für die Deportation von 185000 Wiener Juden in Konzentrations- und Vernichtungslager verantwortlich. 1946 wurde er im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess zu 20 Jahren Haft verurteilt.
(UD) unter Verwendung von https://de.wikipedia.org/wiki/Baldur_von_Schirach
Schon seit der Steinzeit (Jung- und Spätpaläolithikums 12000 bis 9600 vor unserer Zeitrechnung) siedelten Menschen in der Feltenberg-Gegend. Rund 1500 Abschläge (Steinwerkzeuge) wurden hier gefunden. Zahlreiche Klingen und Pfeilspitzen aus Maasschotter-Feuerstein zeugen von der Siedlungstätigkeit.
Zwischen der Tranchot-Karte und der heutigen Karte liegen rund 200 Jahre:
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