Krankenhausstraße

Der größte Teil der Krankenhausstraße liegt im historischen Wegberg (jülichscher Teil). Nur die letzten Meter an der Einmündung in die  → Freiheider Straße ragen ins historische Beeck. Der Name dieser durch früheres Garten- und Ackerland führenden Straße erklärt sich durch das Wegberger Krankenhaus. Dieses war von 1915 bis 2017 an der benachbarten Birkenallee ansässig. Das Krankenhaus hat aus wirtschaftlichen Gründen Mitte 2017 den Betrieb eingestellt. Jetzt arbeitet im Gebäudekomplex nur noch ein Altenheim, die Krankenhaus WegbergKlinik-Räumlichkeiten stehen leer.

Gegründet wurde das Wegberger Krankenhaus im Jahr 1905. Damals gründeten auf Betreiben des Wegberger Pfarrers Jakob Müller Franziskanerinnen aus dem Mutterhaus Nonnenwerth (das ist eine Rhein-Insel bei Bad Honnef) hier eine Kloster-Niederlassung.
Zunächst wurde der Krankenhausbetrieb provisorisch in einem Gebäude an der Bahnhofstraße (heute Nr. 42) mit sechs Schwestern eröffnet. Das Haus Wegberger Krankenhausstellte sich bald als zu klein heraus, so dass auf dem  → Kieroth (Kirchenland) ein völliger Neubau in Planung genommen wurde. Mit Spendensammlungen dazu wurde 1911 begonnen.
Krankenhaus Wegberg ca. 1930Der 1913 begonnene Bau konnte 1915 fertiggestellt werden. Es gab 30 Krankenbetten. 1918 waren dort 17 Franziskanerinnen-Nonnen tätig.
1937 wurde das erste Röntgengerät angeschafft. Kurz vor Kriegsende 1945 wurde das Krankenhaus für einige Wochen vom deutschen Militär in Beschlag genommen und diente als Lazarett und „Hauptverbandsplatz“.

Krankenhaus Wegberg 1955

Die starke Bevölkerungszunahme nach dem Krieg erzwang eine Erweiterung der Kapazität. Durch einen Anbau 1962-1964 konnte die Bettenzahl auf 125 erhöht werden. Die frei gewordenen Altbau-Räume wurden fortan von einem Altenheim genutzt.
Der Krankenhausbedarfsplan des Landes NRW stellte ab 1973 die Existenzfähigkeit des Wegberger Krankenhauses in Frage. Es gelang aber immer wieder, die Betriebsgenehmigung zu verlängern. 1980 übernahm die Stadt Wegberg mehrheitlich (zu 70%) die Trägerschaft des Krankenhauses. 

2006 wurde das Krankenhaus von einem privaten Träger übernommen. Noch 11 Jahre konnte es wirtschaftlich überleben, aber 2017 musste es „abgewickelt“ werden. Die zu Wegberg nächstgelegenen Krankenhäuser sind in Erkelenz sowie in Mönchengladbach-Rheydt und -Hardt.

   (UD)   unter Verwendung einer Broschüre von Michael Körner und Volkmar Pietsch:
 Ein Jahrhundert gesund werden – 100 Jahre Sankt Antonius Krankenhaus Wegberg
(Verlag artkonzeptkörner ug ,  ca. 2005)

 

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