Kirchplatz

Die Beecker Kirche ist im 15. Jahrhundert im neugotischen Stil aus roten Backsteinziegeln erbaut worden, vermutlich anstelle einer älteren kleineren Kirche, über die aber nichts überliefert ist. Baubeginn war 1401. 

Mauerwerk der Beecker KircheDas Baumaterial des Kirchturms ist teilweise älter. In seinem Mauerwerk wechseln sich Schichten aus Naturstein (Tuffstein) mit Backsteinschichten ab.

Der Turm wurde erst im Jahr 1501 vollendet. 

Der Querschnitt des Turms ist quadratisch. In der aufgesetzten Turmhaube geht der quadratische Querschnitt in einen hexagonalen Querschnitt über. Die Turmhaube wurde 1666-1668 erneuert, weil die vorherige durch Blitzeinschlag abgebrannt war. 

Die Existenz der Vorgängerkirche (oder gar Vorvorgängerkirche) geht vermutlich bis auf die Jahre 800 bis 1000 zurück. Diese Vermutung begründet sich durch die Bezeichnung als „Moderkerk“ (Mutterkirche), die seit jeher Zentralkirche eines gesamten Kirchspiels war. Schriftliche Belege oder Ausgrabungsfunde gibt es nicht.

Kirchturm BeeckNamensgebender Schutzpatron der Kirche ist St. Vincentius, nach dem auch die → Vinzenzstraße benannt worden ist. 

Der ursprüngliche KirBeecker Kirche, Altbauseitechenbau war nur einschiffig.

Um 1500 wurde er mit beidseitig angBeeck, Kirche 1930ebauten Seitenschiffen erweitert.


Beeck Kirche+Schule vor 1960

So dreischiffig blieb der Kirchenraum bis zum Jahr 1965.

 

Dann wurde zwiBeecker Kirche (Neubauseite)schen 1965 und 1966 das südliche Seitenschiff abgetragen.
AWeihestein am Beecker Kirchen-Anbaun dessen Stelle bekam die Kirche  einen modernen Anbau, der den Innenraum auf mehr als das Doppelte vergrößerte.

 

Der Anbau nutzte das durch Abriss der alten Beecker Volksschule frei gewordene Areal.

[Genaueres zu Schulen siehe im Menü Schulwesen]


 

Traditionell waren das Pfarrhaus („Pastorat“ oder „Wedum“), der Kindergarten, die Schule und der Friedhof („Kirchhof“) immer in unmittelbarer Nähe der Kirche angesiedelt. Das ermöglichte intensive soziale Kontrolle: „Von der Taufe bis zum Tod hat der Pastor dich im Blick“.

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Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts hatte sich die Kirche durch Zukauf und Vermächtnisse zu einem der größten Grundbesitzer im Ort entwickelt.

Im 19. und 20. Jh. gab es Streitigkeiten zwischen der Kirche und der „Zivilgemeinde“ Beeck über das Eigentumsrecht am Friedhof und an der Schule, denn die Ortsgemeinde hatte über lange Zeit den größten Teil der Kosten für Errichtung und Erhalt der Bauwerke und der Grundstücksbepflanzung getragen.


Früher sah die Kirche innen so aus:

Beeck, Kirche innen 1930.

Einige historische Schnitzfiguren sind auch heute noch ausgestellt: 

geschnitzte Heiligenfiguren in der Beecker Kirche

Im Kontrast zu den historischen Ausschmückungen stehen die modernen Ergänzungen, z.B. die Orgel und das große Kreuz über dem Altarraum, die das Alte mit dem Neuen verbinden: 

Beeck, Kirche: Altarkreuz

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Rund um den Altbau der Beecker Kirche war bis 1836 der Beecker Friedhof. Der Platz war sehr begrenzt und konnte nicht beliebig erweitert werden. Deshalb mussten früher die Gräber manchmal vorzeitig aufgelassen und neu belegt werden. Die dabei ausgegrabenen Gebeine wurden gesammelt in „Beinhäusern“ neu beigesetzt. Ob es auch in Beeck vor 1836 ein Beinhaus gegeben hat, ist nicht bezeugt.

1836 wurde ein neuer Friedhof am Ortsrand  von Beeck eingerichtet. Das geschah damals auf Anordnung der preußischen Regierung auch in vielen anderen Orten. Neben der Kapazitätserweiterung war ein wesentlicher Grund die Gefährdung der Grundwasserqualität. Man hatte erkannt, dass das Brunnenwasser durch Verwesungsreste bakteriell belastet sein konnte und dadurch Seuchen-Epidemien hervorgerufen wurden. Das neue Friedhofsareal wurde zulasten der kommunalen Gemeindekasse erworben. 1847 wurde die Friedhofsmauer errichtet.

Die zum neuen Beecker Friedhof führende Straße heißt  → Am Friedhof.

Nach Ablauf der vorgeschriebenen Liegezeit wurde der alte Friedhof entwidmet. Das Areal wurde gepflastert und bildete fortan als Kirchplatz und Marktplatz den Mittelpunkt des Dorfes Beeck.

Beeck, Kirchplatz

Das alte Friedhofskreuz wurde erhalten und als Denkmal auf den Kirchplatz gesetzt. Ursprünglich hatte es dicht bei der Kirche gestanden. Gestiftet worden war es von der Familie Inderfurth, aus der Alexander Inderfurth entstammte, der 46 Jahre lang Bürgermeister von Beeck war.

Grabplatte Inderfurth

Einige alte Grabtafeln und Grabsteine wurden an die Friedhofsmauer des neuen Friedhofs umgesetzt. Lediglich die Grabtafel der Inderfurth-Gruft, die in die Kirchen-Außenmauer eingelassen war, befindet sich noch heute dort (siehe obiges Foto).

Der Kirchplatz/Marktplatz mit Blick auf die „kleine Kirchgasse“ sieht im Vergleich 1930 zu 2024 so aus:
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Beeck: Kirchplatz und alte BürgermeistereiDie  Bürgermeisterei der Gemeinde Beeck war bis 1935 in einem Gebäudekomplex am Kirchplatz untergebracht. Der Eingang zu den Diensträumen des Bürgermeisteramts war rückseitig an der  → Holtumer Straße . 
Zum Kirchplatz hin lag der Eingang zum Wohnhaus des Bürgermeisters. Über den Innenhof bzw. über einen Verbindungsgang konnte der Bürgermeister direkt von seiner Wohnung in die Amtsräume gelangen.

Beeck, Bürgermeisterwohnhaus 1930

Bürgermeisterhaus Beeck

Dieses Gebäude ist heute die Heimstatt des Europäischen Volkstrachtenmuseums, das vom Heimatverein Beeck geführt wird. 


Das „Kirchspiel Beeck“ umfasste traditionell die Filialgemeinden in Rath-Anhoven (nur bis zu deren Selbstständigkeit im Jahr 1800), in Kipshoven und in Holtum (bis 2012) sowie diverse Klein-Kapellen in den umliegenden Dörfern.

Seit 2013 ist die jahrhundertelang selbstständige Pfarre Beeck Teil einer fusionierten „Gemeinschaft der Gemeinden“ mit Sitz und Verwaltung bei der Pfarre St. Martin in Wegberg. Seit 2023 wird an einer weiteren Kräfte-Konzentration zu sogenannten „pastoralen Räumen“ gearbeitet. Die Zusammenfassung zu großräumigeren Einheiten ist die ökonomisch unvermeidliche Folge des Schwundes an Gläubigen und des Mangels an Priestern.
   (UD)   unter Verwendung von   https://de.wikipedia.org/wiki/St._Vincentius_(Beeck)   (am 8.2.2017)

Alle Kirchen und Kapellen Wegbergs mit Foto findet man bei:    
http://www.limburg-bernd.de/KapellenWeg.htm   (am 8.2.2017)

 

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