Moorshoven

Der Name Moorshoven bedeutet: „Rodung im Moor“. Durch den ursprünglich in Moorshoven entspringenden Beeckbach (heute kommt er aufgrund von Wasserbaumaßnahmen aus Erkelenz) war das Moorshovener Gelände früher sumpfig.

Es gibt fünf Straßen in Moorshoven:
— Am alten Schlagbaum
— Am Moorhof  (früherer Name: Harstraße)
— Kapellenstraße
— Laurentiusstraße
— Steinstraße (Fortsetzung aus Schönhausen und Bissen)

Im Neubaugebiet an der Laurentiusstraße wurden bei den Bauvorbereitungen im Boden Reste eines römischen Bauernhofs gefunden und archäologisch kartiert.

Karte Moorshoven+Bissen 1810Karte Moorshoven 2017

Karte Moorshoven 1826
Urkatasterkarte von 1826 – drauf klicken!

Im Mittelalter, seit dem 12./13. Jahrhundert, hatte Moorshoven ein von Wassergräben umgebenes Herrenhaus der adligen Herren von Moorshoven, von dem heute nur noch geringe Reste im Boden erkennbar sind. Weil der Grundwasser-Horizont in der Beeckbachniederung dicht unter der Erdoberfläche lag, füllten sich die Gräben um das Haus Moorshoven von alleine mit Wasser.
Bodenrelief Moorshoven

Die erste bekannte schriftliche Erwähnung Moorshovens stammt aus dem Jahr 1242. Die Ritter von Moorshoven hatten enge Familienbeziehungen mit den Rittern des direkt benachbarten Kipshoven. Durch Heirat der Herpurgis von Moorshoven mit Johann von Beeck im Jahr 1334 entstand auch eine familiäre Bindung mit den → Herren von Beeck.

Im 14. Jh. scheinen die Herren von Moorshoven mit denen vom benachbarten Gripekoven, die als Raubritter berüchtigt waren, verbündet gewesen zu sein. Zumindest Franko von Moorshoven (Sohn des Adam von Moorshoven) betätigte sich ebenfalls als Raubritter, Geiselnehmer und Brandstifter. Dementsprechend war ihr Schicksal zu jener Zeit: mitgegangen – mitgefangen – mitgehangen (letzteres 1354 durch den Erzbischof von Köln).

Anfang des 17. Jh. wurde die Burg von Moorshoven an die Herren von Beeck verkauft, verfiel aber bis zur ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
In der Tranchotkarte von 1801 ff ist der Standort der Wasserburg links von der Beschriftung „Aufs Höfgen“ zu orten.

Nach 1809 wurde das Areal  erneut verkauft. Der neue bürgerliche Besitzer ließ bis 1825 ein neuzeitliches Herrenhaus errichten, zu dessen Bau die Backsteine der alten Burg mitverwendet wurden. Dieses Gebäude existiert heute noch.

Moorshoven hat eine kleine Kapelle, erbaut 1746 aus Steinen der Ruine der Moorshovener Burg. Die Kapelle ist Gemeinschaftseigentum des Dorfes. Sie war der Pfarre Beeck zugeordnet, so lange diese noch selbstständig war (bis 2012). Seit 2013 gehört sie zur fusionierten Pfarre St. Martin in Wegberg.

1930 bot Moorshoven dieses Bild (im Vergleich mit 2024):
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     (UD)   unter Verwendung von  
>  https://de.wikipedia.org/wiki/Moorshoven   (am 6.2.2017)   und   
>  Markus Westphal, Burgen, Schlösser, Herrenhäuser – Die erhaltenen Wehrbauten und Adelssitze im
     Kreis Heinsberg,   in:  Heimatkalender des Kreises Heinsberg 2015 (Hg.: Kreis Heinsberg), S. 49-50
>  Anton Vasters, Haus Morshoven und seine Besitzer (1242 – 1994),   in:  Heimatkalender des Kreises Heinsberg 2004 (Hg.: Kreis Heinsberg), S. 15-28

  

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