Die Straße Am Bahnhof führt parallel zur Bahnlinie am Wegberger Bahnhof vorbei. Sie verbindet die westlich quer verlaufende Bahnhofstraße mit der → Freiheider Straße, dem → Heidekamp, der → Lindenstraße und der → Industriestraße im Osten.
Bis 1935 gehörte die Straße halb zum Wegberger Gebiet, während die andere Hälfte Beecker Gebiet war. An der Gemeindegrenze Wegberg/Beeck lag damals die → Spinnerei Rhenania. Heute befinden sich auf dem ehemaligen Spinnereigelände mehrere Einkaufsmärkte.
Der Wegberger Personenbahnhof mit dem Bahnhofsgebäude liegt auf Wegberger Gebiet, der heute nicht mehr existierende Güterbahnhof lag auf Beecker Gebiet.
Anfangs hieß die Straße nicht „Am Bahnhof“, sondern „Sportplatzstraße“, wie noch auf einem Stadtplan von 1971 erkennbar ist:
An der Sportplatzstraße lagen zwei Sportplätze, die dort heute beide nicht mehr existieren. Der Sportplatz gegenüber vom Bahnhof ist einer Wohnbebauung gewichen, der andere Platz ist jetzt ein Wäldchen. Zum Vergleich eine ungefähr 20 Jahre später aufgenommene Luftaufnahme:
Die Bahnstrecke ging 1878 in Betrieb, der Bahnhof allerdings erst Ende 1879, weil die Stadt Wegberg finanziell klamm war und ihren vertraglich vereinbarten Baukostenzuschuss in Höhe von 15000 Reichsmark nicht rechtzeitig zahlte. Deshalb ließ die Bahngesellschaft ihre Züge ohne Halt durch Wegberg fahren, bis die Zahlung geflossen war.
Der Güterbahnhof wurde 1880 eröffnet.
Die Karte von 1936 zeigt das Umfeld des Wegberger Bahnhofs.
Heute gibt es die meisten der markierten Gebäude nicht mehr: Güterbahnhof, Amtsgericht, Industriewerke und Sportplatz sind verschwunden.
Das Bahnhofsgebäude in Wegberg wird seit langem nicht mehr als solches genutzt. Es ist in Privatbesitz übergegangen und beherbergt eine Gaststätte. Der Fahrkartenverkauf wird über einen Automaten abgewickelt; auf den stündlich verkehrenden Regionalbahnzug darf man unter freiem Himmel warten.
2022/23 ist der Wegberger Bahnhof modernisiert worden. Um einen leichteren Ein- und Ausstieg zu ermöglichen wurde der Bahnsteig erhöht. Alle Außenanlagen sind neu plattiert worden. Als Regenschutz steht jetzt ein kleines Wartehäuschen zur Verfügung.
Eiserner Rhein wurde die Bahnlinie von Mönchengladbach über Rheydt, Wegberg und Dalheim nach Roermond (und von dort weiter nach Antwerpen) genannt, weil sie die Eisenbahnverbindung der am Rhein gelegenen Städte und deren Industrie zu den großen belgischen und niederländischen Seehäfen war. Damit trat die Bahn in Konkurrenz zur Fluss-Schifffahrt auf dem echten Rhein.
(UD)
Details zur Eisenbahnstrecke „Eiserner Rhein“ → Eisenbahn