Buchholz

Buchholz hieß um 1800 noch Bochhold. Der Ortsname leitet sich ab vom Buchenwald, den es früher dort ausgedehnt gab. Der Rest dieses Waldes, der nicht Rodungen zur Gewinnung von Ackerfläche zum Opfer gefallen ist, ist im Nordosten von Buchholz bis heute erhalten geblieben.

Anmerkung:  
Diese Deutung des Ortsnamens ist nicht unumstritten.
Eine alternative Deutung findet sich in:
http://www.mg-buchholz.de/dorf.htm   (am 25.2.2017)

Buchholz war früher zweigeteilt. Der östliche Teil gehörte zu Wickrath, der westliche Teil zu Beeck. In preußischen Statistiken von 1830 ist der Beeck zugehörige Teil als Buchholz (halb) bezeichnet. Tatsächlich ist der Beecker Teil aber nicht die Hälfte, sondern nur ein kleiner Zipfel von Buchholz gewesen. Sowohl die Tranchot-Karte von 1801 ff als auch die preußische Neuaufnahme von 1891 ff ziehen die Verwaltungsgrenze ganz im Westen von Buchholz entlang der Straße „Zur alten Schmiede“.

Karte Buchholz 1810Karte Buchholz 2017

Karte Buchholz 1826
Urkatasterkarte von 1826 – drauf klicken!

Es gibt demnach nur zwei Straßen im ehemaligen Beecker Teil von Buchholz:
— Anhovener Straße
— Zur alten Schmiede 

1975 ist in einer Gebietsreform der Beecker Zipfel von Buchholz mit 139 Einwohnern dem Hauptteil von Buchholz zugeschlagen worden, indem die Verwaltungsgrenze ein kleines Stückchen nach Westen verlegt wurde. Seitdem gehört das ganze Buchholz wie auch Wickrath zu Mönchengladbach.

Hingegen gehörte die Buchholzer Kirche auch nach der Gebietsreform weiterhin zur Pfarre Beeck und wurde von dort verwaltet.

Die historische Situation brachte mit sich, dass die Grenze durch Buchholz nicht nur eine politische und verwaltungsmäßige Trennung war, sondern auch eine religiös-konfessionelle. Der in Wickrath regierende Reichsgraf von Quadt war protestantisch und erlaubte in seinem Herrschaftsgebiet Gedenktafel Kapelle Buchholzkeinen Bau einer katholischen Kapelle. Diese wurde dann – vermutlich als kleine Provokation – auf Beecker Gebiet genau an die Grenze zwischen den beiden Buchholz-Ortsteilen gebaut.

Von dort aus führte ein Weg vorbei an Kipshoven und Moorshoven nach Beeck zur Pfarrkirche, der von den katholischen Buchholzern als sonntäglicher Weg zur Kirche genutzt wurde und deshalb „Buchholzer Kirchweg“ hieß. Ein großer Teil dieses Weges hat heute den Namen → Am alten Schlagbaum
 Gedenkstein Kapelle Buchholz

 

Die Kapelle existiert heute nicht mehr.

An ihrer Stelle wurde ein Gedenkstein mit einer Skulptur und der oben abgebildeten Info-Tafel errichtet.

   (UD)

1930 sah es hier so aus:

Buchholz 1930

 

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