Ein Rieth (auch: Ried oder Riet oder Reet) ist ein sumpfiges Feuchtgebiet (häufig am Oberlauf bzw. im Quellgebiet von Bächen oder im Ufer-Randbereich von flachen Seen).
Der Name Riethstraße weist auf ein früheres sumpfiges Gebiet in diesem Bereich hin. Hier gab es vor der Bebauung eine natürliche Geländevertiefung, etwa zwei Meter unter dem Niveau der Umgebung.
Das führte aufgrund des lehmigen Bodens nach Regenfällen zu Staunässe. Dort konnten nur daran angepasste Sumpfpflanzen gedeihen.
Ähnlich war die Situation beim nahe gelegenen → Bachmannsgraben mit seinem angrenzenden Sumpfgebiet. Dieser Graben führt das Niederschlagswasser der oberen (nördlichen) Beeckerheide in Richtung Mühlenbach an der Buschmühle ab.
Im Sumpfgebiet waren in alter Zeit vielfach die → Flachsrösten angelegt.
Das im Rieth wachsende Reet-Gras (Sumpfgras, Schilfgras) wurde wirtschaftlich genutzt: im Herbst geerntet, konnten die getrockneten Halme (ohne das Blattwerk) verwendet werden, um Häuser zu decken. Vor allem in Norddeutschland sind Reetdachhäuser auch heute noch zu finden.
Hierzulande sind Reetdächer selten geworden. Das Foto zeigt ein reetgedecktes Haus in → Kipshoven. Auch in Schwaam gibt es noch einige reetgedeckte Häuser.
(UD)