Goswinstraße

Der Straßenname erinnert an einen mittelalterlichen Ritter aus der hiesigen Gegend. Im Dorf Gripekoven, zur Gemeinde Beeck gehörend, bestand die wohl berüchtigste Raubburg der hiesigen Gegend, worauf die Ritter Goswin und Arnold von Cevel, sowie Otto von Dryele hausten. Im Jahre 1351 schlossen Wilhelm, Erzbischof von Cöln, Johann Herzog von Lothringen, Limburg und Braband, dessen Sohn Godart, sowie die Magistrate der Städte Cöln und Aachen ein Bündnis auf 10 Jahre, um das Land und die Straßen zwischen Maas und Rhein gegen die Gewalttätigkeiten zu schützen, die Räuber und Mörder zu strafen und ihre Häuser und Schlösser zu belagern und zu zerstören. 1354 ließ sich u. A. auch Dietrich Graf von Loen, Herr zu Heinsberg und Blankenberg, in den Bund aufnehmen und gelobte, zur Belagerung der Feste Gripekoven 300 bewaffnete Ritter und Knechte zu senden, ferner zur Besetzung der 2 Belagerungshäuser mit 30 Mann zu Pferde und 30 Schützen beizutragen und von seinen Landleuten 1000 Mann mit Schüppen und Spaten zum Graben und Zäunen und zu anderer Arbeit zu schicken. Nach mehrwöchentlicher Belagerung mußte sich das Schloß ergeben und die Besatzung schwören, fortan Ruhe zu halten. Die Burg wurde dem Erdboden gleich gemacht und die Steine der Stadt Erkelenz geschenkt, wo sie zum Bau des Brücktores und des Turmes am Burgtore verwendet wurden.

Vollmer, Adolf, Geschichte der Gemeinde Wegberg, Cöln 1912, S. 48

Auch die Kapelle im Ort [Gripekoven] wurde mit den Steinen der Burg Gripekoven errichtet.

http://www.npr-meinweg.eu/download/1/Von_Rittergut_zu_Rittergut_D.pdf

Motte und Burg Gripekoven

Im Mittelalter (1240) hatte der Ritter Goswin de Gripekoven hier seinen Sitz. 1303 ging das gesamte Areal auf den Ritter Gerhard von Engelsdorf über, dem schon ein Viertel der Herrschaft Dahlen (heute Rheindahlen) gehörte. Unmittelbar neben der alten Burg auf der Motte, die auf karolingische Ursprünge zurückgeht, baute er ein neues Haus mit Haupt- und Vorburg und aufwendiger Befestigungsanlage. Die riesigen Wassergräben sind noch heute im Bruchgelände (Wald) gut sichtbar und wurden früher durch den Als- oder Mühlenbach gespeist. Der soziale Abstieg des Ritterstandes führte zum Raubrittertum, die Burg Gripekoven wurde zu einem der Hauptstützpunkte. So kam es im Jahr 1354 zur Belagerung und Schleifung der Burg durch den Grafen von Jülich. Die Stadt Erkelenz konnte mit den Steinen ihre Stadtmauer befestigen.

http://www.npr-meinweg.eu/download/1/Von_Rittergut_zu_Rittergut_D.pdf   (am 28.12.2016)

 

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