Am Driesch

Driesche oder auch Dreesch, Driesch, Triesch, Trischer sind alte Bezeichnungen für eine vorübergehend ackerbaulich ungenutzte Fläche. Beispielsweise wurden in der früheren Feldwirtschaft erschöpfte Äcker regional unterschiedlich als Driesche, im Norden auch als Dreisch oder Dreesch, bezeichnet. Man ließ sie über einige Jahre brach liegen, ließ Klee oder Gras wachsen und nutzte sie danach als Viehweide, bis sie sich erholt hatten und wieder in Ackerland umgewandelt werden konnten.
Wo das regelmäßig so war, entwickelte sich die Bezeichnung Driesch zum Flurnamen.  Oft war ein Driesch Gemeinde-Eigentum und konnte – wie eine Allmende – von allen Dorfbewohnern genutzt werden.

Das Wort Driesch stammt also aus der Zeit der Dreifelderwirtschaft, als die Bauern im Wechsel jedes Stück Acker zwei Jahre mit wechselnden Feldfrüchten bebauten und dann ein Jahr unbebaut ließen. Dieses „dritte-Jahr-Feld“ (niederdeutsch/niederländisch „drieslag“) ergab den Namen: drieslag -> driesg -> driesch.  

Beispiele für Driesche:

  • Der einst bevölkerungsreichste Stadtteil der mecklenburg-vorpommerschen Landeshauptstadt Schwerin, der Große Dreesch, bekam seinen Namen von so einem alten Flurnamen.
  • Im Amt Gramzow im Land Brandenburg trägt das Dorf Dreesch, ein Ortsteil von Grünow, auch diesen Namen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Driesche   (am 15.3.2016)

Driesch_1840

In Beeck ist der Driesch als Flurbezeichnung in alten Karten (hier: Uraufnahme
1836-1850) eingetragen. Dort verläuft heute linkerseits parallel zum hier unterirdisch geführten Beeckbach die Straße Am Driesch.

   (UD)

 

In Deutschland gibt es den Straßennamen Am Driesch in 13 Gemeinden: Alsdorf, Bad Arolsen, Dernbach (Westerwald), Monheim am Rhein, Isselburg, Issum, Jülich, Kirtorf, Neuss, Nohfelden, Rheurdt, Troisdorf, Waldfeucht, Wegberg.

http://www.strassen-in-deutschland.de/am-driesch-in-deutschland-5107427.html   (am 18.1.2017)

 

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