nach (ehemaligen) Bauernhöfen benannte Straßen

Am Lindenhof
Neuhofstraße
Ophover Weg
Zum Ottenhof
Zum Pappershof

Bis ins 19. Jh. war Beeck kleinbäuerlich geprägt. Nur die wenigen größeren Bauernhöfe wurden später zu Namensgebern für Straßen.

Einen Eindruck von der hiesigen Landwirtschaft im Jahr 1850 gibt dieser Bericht: 

Durch die gänzlichen Rottungen der Wälder in einigen Distrikten sind dem versengenden Sonnenstrahl wie dem Sturme und kalten Nordwinde ein größerer Einfluß auf die Kulturstellen gestattet worden, als ehemals, wo sie noch von schützenden Waldungen und Gehölz gegen jene, nicht selten zerstörend wirkenden Elemente gesichert waren. Mit den Wäldern schwand auch die so wohlthätige, gleichmäßige Feuchtigkeit aus der umgebenden Atmosphäre; die Extreme der Tageshitze und der nächtlichen Kühle wurden merklicher. […] Eine und dieselbe Kulturpflanze liefert in den verschiedenen Distrikten ungleichen Ertrag. […] 
Im Gebirgslande beträgt demnach die gewöhnliche Erndte: 
   des Roggens das 9 2/3fache, 
   des Weizens das 6 2/3 fache, 
   des Hafers das 5 1/5fache, 
   der Gerste das 6fache; 
im nördlichen Flachlande ist dagegen der Ertrag: 
   des Roggens das 16fache, 
   der Gerste das 14fache, 
   des Weizens das 16fache, 
   des Hafers das 12fache  der Aussaat.

Daß gewisse Kulturgewächse in früherer Zeit in Gegenden gut gediehen, wo sie gegenwärtig fast gänzlich verschwunden sind, bestätigen uns die Urkunden des Mittelalters. Der Weinbau, welcher in unsern Breitegraden jetzt mit Schwierigkeit verbunden und nur selten lohnend ist, wurde […] seit Karl des Großen Zeit bis ins 15. und 16. Jahrhundert hinein an vielen Orten und nicht ohne Erfolg betrieben. Jetzt liefern nur die Weinberge an den sandigen Bergwänden des Ruhrthales bei Winden und Kreuzau in günstigen Jahren noch einen trinkbaren rothen Wein. 
[…] in Baumgärten und an Spalieren [werden] viele Obstarten, als: edele Trauben, Aprikosen, Pfirsiche, Erdbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren, Kirschen, Quitten, verschiedene Sorten feiner Aepfel, Birnen und Pflaumen, Wallnüsse, Kastanien etc. cultivirt […]. Hier baut der Landmann noch Waid (Isatis tinctoria), Krapp (Rubia tinctoria), Leindotter (Camelina sativa), Erdäpfel (Helianthus tuberosus), Hopfen, Zichorie, und besonders viel Flachs, Sommersamen und Winterraps. […]

Die ganze Gegend ist überaus reich an stehenden Gewässern; Wälder von Tannen, Fichten, Eichen, Buchen, Birken, Weiden etc. wechseln ab mit üppigen Feldern. Die Hauptkultur der Bürgermeisterei Beek ist der Flachsbau. Auf Aeckern bei Beek, Wegberg und Erkelenz wächst Illecebrum verticillatum, auf Kleeäckern daselbst Gnaphalium luteo-album, und an den beiden Weihern am Pfarrhause zu Beek der giftige Wasserschierling (Cicuta virosa) in zahlloser Menge.

Viehstand und Ackerbau beruhen wechselseitig aufeinander, so daß bei einem geringen und mangelhaften Viehstande auch der Ackerbau gering und mangelhaft sein muß, und umgekehrt. […]

Im Flachlande ist das Pferd das einzige Last- und Zugthier, es ist durchgängig groß und stark gebaut und durch die vom Gouvernement allgemein erlassene Hengstköhr-Ordnung in der Veredlung begriffen. Die Rindviehzucht beruht hier größtenteils auf der Stallfütterung; Weidgang findet in den Feldgegenden nur noch im Herbste, in den Bruchgegenden auch schon im Sommer statt. Die Stallkuh ist schwer und groß und gibt viel Milch. An Kälbern, Butter und Milch haben die größern Landwirthe Ueberfluß, welcher in die Städte und industriösen Flecken und Dörfer […] zum Verkauf gebracht wird. Der Esel gehört hier zu den Seltenheiten und wird als solche von der muntern Jugend stets mit forschendem Blicke gemustert. Kesselflicker, hausirende Porzellanhändler und Heimbacher Stuhllieferanten durchziehen die hiesigen Gegenden mit denselben.
Schweine werden sehr viele gemästet und gewähren keinen unbedeutenden Gelderlös für den Landmann. Ziegen werden häufig, jedoch nicht heerdenweise gehalten. Durch das reichliche und gesunde Futter geben dieselben viel Milch und ersetzen dem nicht begüterten Bauer die fehlende Kuh. Die Schafzucht nimmt in den Ebenen immer mehr ab, da die Feldcultur fast jede Oede und begraste Trift usurpirt hat und der Weidgang in den Brüchen und Sümpfen nachtheilig auf den Gesundheitszustand der Schafe wirken würde. Hühner, Enten und Gänse werden viele gehalten und werfen reichen Gewinn ab. Letztere finden sich in den Gräben, Teichen, Sümpfen und Brüchen an den Ufern der [Bäche] besonders häufig. Allein nach Aachen werden jährlich mehrere 100.000 Eier, viele Tausend Hühner und Küchlein, und eine große Menge von gemästeten Gänsen und Enten zu Markte gebracht.
Die Bienenzucht ist vorzüglich in den Heidegegenden des Kreises Heinsberg, namentlich in Arsbeck, Birgeln, Myhl, Ophoven und Steinkirchen bedeutend, weil die Bienen zur Zeit der Heideblüthen größtentheils hieraus ihre Nahrung nehmen. Die Bienenzüchtter der Kreise Geilenkirchen, Erkelenz, Heinsberg und Jülich fahren daher ihre Bienenstöcke um diese Zeit auf die [… Heide …]. Der Raps und Buchweizen, welche in den genannten Kreisen häufig angebaut werden, so wie die culturmäßig angelegten Weidenbüsche bieten den Bienen zur Blüthenzeit ebenfalls reichliche Honigsäfte dar. 
Kaltenbach, Johann Heinrich, Der Regierungsbezirk Aachen, Aachen 1850, S. 21-28 und 179
(zitiert nach der bearbeiteten Version von Peter Packbier)
 


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Details zu Einwohnerzahlen:  Besiedlung 


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